Wir haben gestern unsere Wanderung an der Würm fortgesetzt. Nach einem nicht so kühlen Bad im Starnberger See sind wir mit der S6 nach Pasing gefahren und haben ab da weiter gemacht, wo wir beim letzten Mal aufgehört hatten.
Zuerst ein Eis bei unserer Lieblingsdiele holen, neben der Osteria hinter dem Bahnhof, die gerade öffnet, als wir ankommen. Die Gelegenheit lassen wir uns nicht entgehen. Es wird ein heißer Tag.
Wir laufen an der Pasinger Fabrik[1] vorbei den Hellihofweg entlang bis zur Theodor-Storm-Straße und biegen einige Meter danach links in den Bergengruenweg ab. An der Würm angekommen, biegen wir rechts in den Hermann-Hesse-Weg ab. Am Kornberger Weiher kommen die ganzen Enten angeschwommen und schauen hoffnungsvoll auf uns zu, als wir kurz halten und den Blick genießen, obwohl eine Frau auf einer Bank auf der anderen Seite des Weihers schon dabei ist, die Enten zu füttern. Verwöhntes Pack.
Ehe man sich versieht, erreicht man schon das Schloss Blutenburg. Am Anfang der Wiese steht ein Kreuz mit der Inschrift „A Xunta de Galicia – España – O land de Baviera – MCMLXXXIII„. Ich finde keine Information darüber, warum dieses Monument hier steht. Das Datum, 1983, ist zwei Jahre nach dem die Region Galicien wieder autonom wurde. Ein Ermutigungsgeschenk an die autonome Szene Bayerns? Wir machen eine Runde um das Schloss. Die Wiese ist voll mit Gänsen.
Wir laufen am Mahnmal zum Dachauen Todesmarsch vorbei, den man vielerorts in und um München auf dem Weg sehen kann, wo Gefangenen kurz vor Kriegesende im April 1945 zu ihrem Tode geführt wurden. Es macht mich immer so traurig, enttäuscht, sauer zu sehen, zu welchen Gräueltaten die Menschheit fähig ist. Und es sieht nicht so aus, als ob wir daraus lernen würden.
Kreuzung Hellihofweg / Bergengruenweg
Kornberger Weiher
Die Würm
Schloss Blutenburg mit Gänsen
Schloss Blutenburg
Blick aus der Terrasse vom Restaurant
Todesmarsch-Mahnmal
Nach dem Schloss laufen wir in einem Wohngebiet. Nicht für lange Zeit. Der Weg führt uns im Schatten entlang Wiesen und Felder. Rechts vom Friedhof in Untermenzing lädt eine Holzbrücke zum Überqueren der Würm ein. Es liegt nicht auf unserer Route. Am Ende der Brücke sehen wir die Kirche St. Martin. Die Brücke ist in einem sehr guten Zustand und es hängen kaum Spinnennetze dran. Ich bin begeistert.
Nach dem Friedhof ist der Weg nicht mehr so schattig. Wir sind wieder im Wohngebiet und laufen auf der Straße. Autos fahren da kaum, aber viele Radfahrer sind unterwegs. Es ist eine Fahrradstraße. Wir verlassen sie, sobald sich die gelegenheit ergibt, und laufen auf einem engen Weg an der Würm entlang. Wir kommen zur Sportanlage, wo wir Tischtennisplatten entdecken. Zwei. Eine wird schon von zwei Teenagern benutzt. Das trifft sich gut, ich habe meine Ausrüstung im Rucksack am Morgen noch im letzten Moment gepackt, bevor wir das Haus verlassen haben. Wir spielen eine gute halbe Stunde und diesmal gewinne ich zwei Spiele! Der Ehemann meint, ich mache Fortschritte. Bald kann er fies mit mir spielen, sagt er.
Ich habe die Route geplant und wir sollten kurz vor der Autobahn die Würm auf einer Brücke am Hohenadelweg überqueren. Die Brücke ist leider gesperrt, und wir laufen einen ungemütlichen Teil in der Hitze auf der Straße bis Karlsfeld. Als wir endlich die Gelegenheit bekommen, wieder zur Würm zu gelangen, sind wir schon am Bahnhof. Wir nehmen den Zug bis Obermenzing, da die Stammstrecke mal wieder gesperrt ist, erholen uns im Biergarten am Grünen Baum[1], und laufen den Rest des Weges zurück bis Pasing, wo wir mit der S-Bahn nach Hause fahren. Ich freue mich auf eine kalte Dusche.
Wir sind fast neun Kilometer bis Karlsfeld gelaufen und waren froh, bei der Hitze so viele Gelegenheiten zu finden, die Füße in der Würm abkühlen zu lassen, auch wenn wir nicht schnell unterwegs waren. Mit dem Rückweg vom Biergarten nach Pasing sind wir insgesamt zwölf Kilometer gelaufen. Heute sind meine Beine müde.
Die Klette hat uns auf der ganzen Strecke begleitet. Der Rainfarn und der gewöhnliche Spindelstrauch waren nur vereinzelt zu sehen.
Kleine Klette
Rainfarn / Wurmkraut
Gewöhnlicher Spindelstrauch
[1] Unbezahlte Werbung, da Namensnennung und/oder Verlinkung.

Dieser Beitrag ist ursprünglich auf Meckereien & Co. erschienen.
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